Beitrag der SPD Kalchreuth
Am Kalchreuther Mühlberg trafen sich – nicht lange nach den Kirchweihtagen – Mitglieder und Freunde der SPD. Sie kamen aus Eckental, Heroldsberg und Eschenau, um zu abendlicher Stunde in geselliger Runde Wahlkampf zu erleben. Allerdings in etwas anderer Form als (sonst) gewohnt. Nicht Bierzelt, Festsaal oder Nebenzimmer boten den Rahmen, sondern Blumen, Bäume, Fernblick und Sonnenuntergang. Bratwürste dufteten auf dem Grill, Getränke lagerten in der Kühlwanne, Gartentische und –bänke standen bereit. Und natürlich: der Pavillon.
Auf dessen bequemem Sofa und ebenso angenehmen Stühlen versammelten sich alsbald illustre Gäste, die es sichtlich genossen, Wahlkampf einmal anders zu praktizieren. Dazu gehörten Martina Stamm-Fibich als Bundestagskandidatin, Alexandra Hiersemann für den bayerischen Landtag, Konrad Gubo als Bezirkstagsaspirant und Christian Pech, der im kommenden Jahr Eberhard Irlinger im Amt des Landrats nachfolgen will.
In der Folgezeit entwickelte sich zwischen Kandidaten und Publikum eine lebhafte Gesprächsrunde.
Dabei wurden die vorgetragenen politischen Ziele und Inhalte der Mandatsbewerber durchaus auch kritischer Bewertung oder Fragestellung unterzogen.
So z.B. Martina Stamm-Fibich, die als Siemens-Betriebsrätin neben Problemen von Frauen im Beruf vor allem die sozialen Aspekte derTarif-, Renten- und Steuerpolitik ins Zentrum ihrer Ausführungen stellte. Hierzu wurde vom Publikum Ernsthaftigkeit und Nachdruck bei der Lösung dieser elementaren Zukunftsaufgaben eingefordert. Das soziale Profil der SPD müsse wieder geschärft und verkörpert werden, ohne sich in Illusionen oder unrealistischen Versprechungen zu verlieren. Alexandra Hiersemann ergänzte diese Themen mit den z.T. landespolitischen Aspekten der Bildungs-, aber auch Energie- und Wohnungspolitik. Als gelernte Rechtsanwältin kamen noch rechts- und innenpolitische Aspekte zentral hinzu. Die vielfach sehr sachkundigen Fragen und Ausführungen der Zuhörer verlangten beiden Bewerberinnen immer wieder konzentrierte Antworten ab. Ein mögliches Abgleiten in Allgemeinplätze wurde sofort moniert.
Die beiden männlichen Kandidaten für Bezirkstag und Landrat, Konrad Gubo und Christian Pech, trugen ihre Programmatik – auch wegen der schon etwas fortgeschrittenen Zeit – eher knapp vor. Gubo stellte die Vernetzung stationärer und ambulanter Pflege sowie die Inklusion der Behinderten in den Vordergrund. Er äußerte auch den Wunsch nach mehr „Bezirkskultur“. Alles jeweils unter Aspekten einer soliden, bedarfsgerechten Finanzierbarkeit . Da es die Wahl des Landrats erst im März gibt, präsentierte Pech nur einige Hauptaspekte seiner Programmatik: stärkere Kommunalisierung der Energiewende, strikte Befürwortung der geplanten Stadt-Umland-Bahn, aber auch Fortführung von Bewährtem (z.B. in der Jugendarbeit).
Abschließend gab es noch eine Diskussion über Koalitionsmöglichkeiten in Bund und Land nach den Wahlen. Allgemeiner Tenor: Eine große Koalition wird von den Anwesenden nicht gewünscht! – Damit endete dieser abendliche Dialog im Pavillon. Gleichzeitig wurde der Wunsch geäußert, ihn im kommenden Jahr zu wiederholen – nach Kommunal- und Europawahl. Dann könnten die Kandidaten über ihre Erfahrungen und Erfolge Auskunft geben: in lauschiger Umgebung, bei prachtvollem Sonnenuntergang, mit kühlen Getränken aus der Wanne und Bratwürsten vom Gartengrill.