Am Mittwoch, 5. Mai 2021 stellte das Landgericht Nürnberg-Fürth klar, Christian Pech und alle anderen Angeklagten des Prozesses um Photovoltaikbetrug sind freigesprochen. Für die Betroffenen aber auch für uns, den SPD Kreisverband und die SPD Kreistagsfraktion, wurde nach unendlich langen 3 ½ Jahren „Recht gesprochen“.
Es hat sich bewahrheitet, dass die Einleitung und Führung des Strafverfahrens gegen Christian Pech, so wie er es uns stets glaubhaft versicherte, jeglicher Grundlage entbehrte. Wohl nur die Vorstellung „etwas Großes“ entdeckt zu haben, führte zu diesem Strafverfahren. Im gesamten Ablauf, nicht nur dem Strafprozess selbst, konnten keine Beweise für eine Schuld von Christian Pech vorgelegt werden. Verhaftung, Untersuchungshaft, mehrjähriger Prozess mit langer Unterbrechung – letztendlich ohne Beweise. Hinzu kam, dass die Landesanwaltschaft Christian Pech „vorläufig“ seines Dienstes als stellvertretender Landrat enthob und Details an die Öffentlichkeit geraten sind. Während dieser schwierigen Phase konnten wir das nur passiv zur Kenntnis nehmen. Nachvollziehbar war es für uns nicht.
Die Folgen waren, dass nicht nur Christian Pech, sondern die SPD im Landkreis Erlangen-Höchstadt sich Kritik ausgesetzt sah. Zwar auch Solidaritätsbekundungen, aber eben auch – wie wir es jetzt schwarz auf weiß haben – unberechtigter Kritik. Langjährige Aufbauarbeit, erworbenes Vertrauen – alles mit einem Schlag beschädigt. Die unverständlich lange Prozessdauer von weit über drei Jahren, im klaren Angesicht dessen, dass ein Freispruch sehr wohl der Ausgang sein kann, führte dazu, dass sich die SPD Erlangen-Höchstadt zur Kommunalwahl 2020 völlig neu aufstellen musste und nicht Christian Pech an die Spitze stellen konnte. Anstelle unseres stellvertretenden Landrats sprang dankenswerterweise unsere Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich ein und leistete Großartiges. Aber auch sie konnte die Stimmung nicht umkehren. Das Ergebnis ist bekannt.
Für uns zählte immer die Unschuldsvermutung, wir erklärten uns solidarisch mit Christian Pech. Jedoch wurde in der Öffentlichkeit spekuliert, Unterstellungen und leider auch offensichtliche Unwissenheit waren anzutreffen. Gerade weil es sich um eine äußerst schwierige Sachlage handelte, vor allem ja nie eine persönliche Bereicherung auch nur ansatzweise im Raum stand, wären Zurückhaltung und Vorsicht die besseren Berater gewesen. Immer wieder war zu hören, dass die Staatsanwaltschaft ja nicht „ohne Grund“ Anklage erhoben hätte. Das Urteil spricht nun Gott sei Dank eine klare Sprache.
Nun ist es an der Zeit, dass alle, die dem Satz „dass schon etwas dran sein wird“ etwas abgewinnen konnten und damit im Kern eben nicht eine echte Unschuldsvermutung vertreten haben, jetzt auch mithelfen und etwas zur völligen Rehabilitation von Christian Pech beitragen. Auch und vor allem mit öffentlichen Worten.