Die Begeisterung von Schulleiter Martin Wirsching war deutlich spürbar, als er die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion durch das Staatliches Berufliches Schulzentrum (SBS) in Herzogenaurach führte. Unter dem Vorsitz von Dr. German Hacker –auch erster Bürgermeister der Stadt– wollten sich die Kreisräte vor Ort insbesondere über die geplanten Baumaßnahmen und die digitale sowie technische Ausstattung der Schule informieren.
Vorausschauend wurde bereits im Januar 2019 an einem pädagogischen Wochenende des Lehrerkollegiums ein Medienkonzept für das SBS erstellt. Die Anschaffung der digitalen Medien förderte der Bund zu 90 % im Digitalpakt 1, den Rest musste der Landkreis ERH als Träger der Schu-le stemmen.
So wurden zum Beispiel ca. 1.000 iPads für die Schüler und 100 iPads Pro für die Lehrerschaft angeschafft. Mit dieser technischen Ausstattung und zusätzlichen digitalen Tools war von Beginn des Lockdowns Mitte März 2020 der Distanzunterricht sichergestellt. Mit Hilfe dieser Ausstattung kann man chatten, telefonieren, Aufgaben erstellen, bearbeiten und korrigieren, den Unterricht planen inclusive Tafelbilder entwerfen, Konferenzen abhalten und vieles mehr. Diese Technologie wird nun –nicht nur in Coronazeiten– alltäglich im Unterricht eingesetzt.
Metin Karatas, schulinterner Systemadministrator des SBS, lobte die hervorragende digitale Ausstattung. „Der Ersatz der über 30 Jahre alten Tafeln in den einzelnen Klassenzimmern wäre teurer geworden als diese digitalen Geräte.“ Zudem seien sie bedienungsfreundlich als alternative technische Lösungen und relativ einfach in der Betreuung.
Seit 2016 gibt es erste Planungen für den Umbau der Berufsschule in Herzogenaurach. Ein Teil der leerstehenden Bau- und Kfz-Hallen wurde in den letzten Jahren bereits umgebaut zu Unterrichtsräumen für Mechatronik und Wirtschaftsinformatik. Der übrige Teil der Hallen soll unter anderem durch das Einziehen von Geschossdecken zu integrativen Fachunterrichtsräumen ausgebaut werden. Die Kreisrätinnen Renate Schroff und Annika Mück lobten als Pädagoginnen die geplanten Baumaßnahmen für ein zukunftsweisendes Lernumfeld.
Mit der Genehmigung durch die Regierung von Mittelfranken vom Herbst 2021 kann nun die Ausschreibung für das Architekturbüro erfolgen, das nicht nur das genehmigte Raumprogramm umsetzen soll; gleichzeitig soll der vorhandene Baukörper auch saniert und modernisiert sowie auf Energieeffizienz überprüft werden. Claus Gumbmann, weiterer ständiger Vertreter des Schul-leiters, hofft, dass die Umbaumaßnahmen ab 2023 – gut geplant in Bauabschnitten – den laufenden Schulbetrieb möglichst wenig beeinträchtigen.
Spätestens beim Rundgang durch die verschiedenen Fachräume sprang die Begeisterung des Schulleiters auch auf die Mitglieder der SPD- Kreistagsfraktion über. Als Modellschule für Künstliche Intelligenz (KI) und als Kompetenzzentrum für Fertigungstechnik verfügt das Berufsschulzentrum über hochentwickelte technische Anlagen zum Themenfeld Industrie 4.0.
Durch das Erlernen des theoretischen Fachwissens und der praktischen Anwendung unter Einbe-ziehung von Hochpräzisionsmaschinen, wie zum Beispiel kollaborierenden Robotern werden die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft bestens vorbereitet. Auf ihre letzte, hochwertige Errungenschaft – einem 3-D-Metalldrucker und einer digitalen Zugprüfungsmaschine – ist die Schule ganz besonders stolz.
Kreisrat Konrad Gubo sprach das aktuelle Problem des Fachkräftemangels in Deutschland an. Man war sich einig, dass durch bessere Informationen über die verschiedensten Ausbildungsrich-tungen und durchlässigere Aufstiegsmöglichkeiten mehr Auszubildende gewonnen werden könnten. Eine höhere Wertschätzung der praktischen Berufsausbildung mahnt Kreisrat Andreas Hänjes an. Dabei sind sich Schulleitung und SPD- Kreisräte darüber einig, dass der in Herzo-genaurach erworbene Fachschulabschluss „Bachelor Professional“ mit einem Hochschulabschluss absolut konkurrenzfähig sei und in der öffentlichen Wertschätzung entsprechend gewürdigt werden sollte.
In jedem Falle sagt Schulleiter Martin Wirsching zu, dass das SBS Herzogenaurach- Höchstadt mit seinem hervorragenden Lehrerpersonal, der hohen technischen Ausstattung und der Praxisnähe auch für zukünftige Entwicklungen im industriellen und technischen Bereich stets offen sein wird.
Renate Schroff
Kreisrätin und Mitglied im Schulausschuss